Lange habe ich überlegt, ob ich Madeira im November überhaupt mitnehme. In Reiseführern steht etwas von regenreichster Monat. Doch dafür hat man ja Regenkleidung. Andererseits wollte ich auch noch nicht so schnell wieder zurück nach Hause: das Wetter dort und die Coronalage schrecken mich ab, früher nach Hause zu kehren. Und es war gut und…

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Madeira – auf der Suche nach Blumen und Walen im November

Lange habe ich überlegt, ob ich Madeira im November überhaupt mitnehme. In Reiseführern steht etwas von regenreichster Monat. Doch dafür hat man ja Regenkleidung. Andererseits wollte ich auch noch nicht so schnell wieder zurück nach Hause: das Wetter dort und die Coronalage schrecken mich ab, früher nach Hause zu kehren. Und es war gut und richtig so. Weter: 1A bei 22 – 24 Grad und Wasser sogar noch wärmer als in Griechenland. Kaum, fast gar kein Regen. Ich nahm mir ein kleines Airbnb zwischen Funchal und Airport, an der Christus-Statue, die wieder sehr an Rio erinnerte. Hab ich mich verflogen?

Nicht weit vom Ferienhaus führte eine Seilbahn hinunter zum steinigen Strand. Diese nutzte ich auch wirklich nur zum Herunterfahren. Hinauf bin ich die 150 Hm gelaufen. Am Felsen unterhalb des Christus führt ein kleiner Weg entlang, von dem man allerlei Getier beobachten konnte, aber aufpassen musste, nicht auszurutschen. An einer Strandbar konnte man sich mit allerlei Leckereien und Drinks verwöhnen lassen und vergessen, dass November ist.

Ich habe das Gefühl, dass mein Gesichtsausdruck auf meinen Selfies immer entspannter wird. Wie habe ich mich früher dagegen gewehrt und nicht gewusst, wie ich gucken soll. Jetzt ist da sogar die tiefe Sorgenfalte kaum noch zu sehen.

Wie verbringt man nun eine Woche auf so einer Wanderinsel? Die Wanderinsel ist ja auch noch eine Blumeninsel. Auch im November? Vielleicht nicht so üppig wie im Frühling oder Sommer, aber es gibt noch Blumen. Und wem das zu wenig ist, der geht in den Botanischen Garten von Funchal, in den man mit zwei Seilbahnen von Funchal direkt kommt. Sicher kann man auch hinlaufen, aber dafür bräuchte ich mehrere Tage. Ich entschied mich für die Rentnervariante und schwebte mit der Seilbahn über die Straßen von Funchal hinauf und hinunter in den Jardim botanico. Am Anfang denkt man: Huch, wie klein! Aber lauter kleine Wege verlieren sich in einem Labyrinth nach Pflanzenarten geordnet. Es geht ein ganzes Stück steil bergab. Links davon eröffnen sich die einzelnen ‚Inseln‘, die wiederum miteinander verbunden sind. Und auch im November gibt es noch eine ganze Menge Blumen.

Die Blumensuche ist geglückt. Weniger Erfolg hatte ich beim Whale-watching. Da bin ich tatsächlich einer Touristenfalle aufgelaufen. Und ich dachte mir, über TripAdvisor bekommt man die sicheren Hinweise. Leider NEIN. Ein Katamaran vollgeladen mit Touristen aus den umliegenden Hotels und wahrscheinlich auch vom Kreuzfahrtdampfer bewegte sich aufs Meer und fuhr entlang der Küste von Funchal. Drei Stunden lang! Kein Tier zu sehen. Warum auch sollen die Tiere sich uns zeigen?! An einer spektakulären Bucht wurde nochmal der Anker geworfen, und wer wollte, konnte ins Wasser hüpfen. War mir zu blöd. Stattdessen genoss ich den Blick hinauf auf den Felsen von Cabo Girao. War Lehrgeld.

Das CR7 Museum war am Wochenende geschlossen. Da es keine Tiere zu sehen gab, hat der Veranstalter ein kostenloses Re-scheduling angeboten. Na, vielleicht probiere ich alles am Mittwoch nochmal.

Zum Abschluss des Tages in Funchal genehmigt ich mir eine landestypische Tomatensuppe und Schwertfisch. Das war die beste Suppe ever und auch der Fisch war sehr lecker.

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