Zu Beginn meiner Reise haderte ich etwas mit Madeira. Ich plante die Flüge und Unterkunft erst recht spät. Grund: Wie soll das gehen? Fußlahm auf einer Wanderinsel. Und Wandern ist auf Madeira ein Muss. Aber wer 800 Hm mit gebrochenem Knöchel hinauf zu den Dreizinnen schafft, kann auch 320 Hm. Und dabei suchte ich mir zwei einfache bis mittelschwere Strecken aus, schaute dabei vor allem auf die Kilometer und Zeitangaben. Heraus kam: Ponta Sao Lourenco an der nordöstlichen Spitze Madeiras. Eine recht gut besuchte Tour, bei der man nicht nur in der Saison früh dasein sollte. Der Parkplatz war am frühen Nachmittag, als ich bereits zurück kehrte, rammelvoll. Und los ging es mit frisch getapten und bandagierten Fuß einen etwa 8 km langen Rundweg an der steilen Küste entlang.



Die karge Landschaft erinnerte fast an Steppe, wenn nicht die felsige Küste wäre mit dem tosenden Meer im Abgrund. Atemberaubend. Und an jeder Ecke sah es einfach überwältigen aus. Felsen, die aus dem Meer ragen, blauer Himmel, rauschende Wellen. Ich finde schon keine Adjektive mehr, die meine Eindrücke treffend beschreiben. Da war mal wieder so viel Adrenalin im Spiel, dass ich den Fuß kaum gemerkt habe. Erst am Ende fühlte er sich ein bisschen an wie ein Fremdkörper.











Der Weg verlief mal bergauf, mal bergab, am Ende richtig steil, wo ich dann schon Befürchtungen für den Abstieg hatte. Ich erreichte den Gipfel und es bot sich auch von dort eine fantastische Sicht auf den Leuchtturm und den letzten Teil des Zipfels. Zwischendurch konnte man sich in einer kleinen Oase stärken. Und wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, hatte ich wieder ein Riesenglück mit dem Wetter am 15. November.



Dieses Glück war mir bei der Eroberung des höchsten Berges Madeiras – dem Pico Ruivo- nicht beschert. An der Küste war es schon bewölkt und auch auf dem Ritt im Panda auf ca.1500 m blieb die Wolke am Berg haften. War schon fast wie Ätna – Erlebnis, nur dass es nicht so eklig windig und kalt war. Insgesamt legte ich auch nur 340 Hm bis zum Gipfelkreuz zurück und war dort auf 1860 m. Anders als an der Ponta war die Landschaft hier viel grüner. Ein gepflasterter Weg führte vom Parkplatz fast bis zum Gipfel und auch zwischendurch eine Hütte für einen heißen Tee bei diesem Mistwetter. Das war natürlich ein bisschen schade, dass ich keine schöne Aussicht genießen konnte, aber für einen Bergwanderer zählt ja eh nur das Gipfelkreuz.














In der ganzen Sammlung fehlt nun noch eine Levada-Wanderung. Hier habe ich leider keine für mich machbare gefunden und werde diese auf meiner nächsten Madeira Reise angehen, wenn mich hoffentlich nichts mehr im Fuß piekt.
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