Summer in Winter – the first days in Paradise
Liebe Leser und Leserinnen, mein Blog wird nun in zwei Sprachen erscheinen. Im letzten Eintrag erwähnte ich schon meine alten Bekanntschaften aus Voronesh. Ich bin ihnen das schuldig. Sie oder er sollten mitlesen können. Deshalb wird nach jedem Absatz eine englische Variante erscheinen. Danke für euer Verständnis.
Dear readers, my blog will now appear in two languages. In the last entry I already mentioned my old acquaintances from Voronesh. I owe it to them. They, in this case he should be able to read along. Therefore, an English version will appear after each paragraph. Thank you for your understanding.
Der Schwamm wurde in den letzten beiden Wochen etwas ausgedrückt. Mehr oder weniger habe ich für das Kommende Platz gemacht. Nach drei Tagen im Sommer habe ich meinen Akku wieder fast voll aufgeladen. Der Schwamm saugt und saugt und ist riesengroß. Während man mir Bilder von verschneiten Parks und Straßen schickt, ich nicht richtig weiß, ob ich neidisch oder froh sein soll, bade ich nun meine Füßchen im Indischen Ozean. Und nicht nur die. Es fühlt sich an wie in der Badewanne. Es ist schwer vorstellbar. Dieses Azurblau des Indischen Ozeans, die überaus freundlichen und hilfsbereiten Menschen… Ich weiß, warum ich nicht in ein Hotel gegangen bin. Dort hat man viel weniger die Chance, das Leben hier richtig zu erfahren, Menschen aus dieser Kultur zu treffen, zu verstehen. Die Unterhaltung läuft in Englisch und in Französisch ab. Alles geht, man versteht beides. Bin sehr bemüht, Französisch zu sprechen. Manchmal ist es ein Durcheinander, aber ich werde verstanden.




The sponge has been squeezed out a bit over the last two weeks. More or less, I have made room for what is to come. After three days in the summer, I have almost fully recharged my battery. The sponge sucks and sucks and is huge. While people send me pictures of snow-covered parks and streets, not really knowing whether to be envious or happy, I am now bathing my feet in the Indian Ocean. And not only them. It feels like being in a bathtub. It is hard to imagine. This azure blue of the Indian Ocean, the extremely friendly and helpful people…. I know why I didn’t go to a hotel. There you have much less of a chance to really experience life here, to meet people from this culture, to understand. The conversation is in English and in French. Everything works, you understand both. I try very hard to speak French. Sometimes it’s a mess, but I’m understood.
Das Leben beginnt schon bei einer Busfahrt. Anders als zu Hause, wo man Google befragt, wann denn der nächste Bus wo losfährt, geht man hier zur nächsten Bushaltestelle und wartet. Irgendwann kommt schon der Richtige. Und bis dahin wird man in Gespräche verstrickt. Auf meinem Weg nach Pamplemousse in den Botanischen Garten freundete ich mich mit Polizisten an, die an der Haltestelle die Busse auf das Einhalten der Covid-Regeln kontrollierten. Was müssen die gedacht haben? Verrückte Weiße, die allein unterwegs ist. Was hat die bloß vor? Das scheint tatsächlich für die Männerwelt hier unverständlich zu sein. Ich erkläre schön brav, dass Ehegatte und Kinder in der nächsten Woche nachkommen. Und dann ist alles gut.


Life begins with a bus ride. Unlike at home, where you ask Google when the next bus is leaving, here you go to the next bus stop and wait. Eventually the right one will come along. And until then, you get caught up in conversation. On my way to Pamplemousse to the Botanical Gardens, I made friends with policemen who were checking the buses at the bus stop to make sure they were obeying the Covid rules. What must they have been thinking? Crazy white girl travelling alone. What the hell is she up to? This actually seems to be incomprehensible to the male world here. I dutifully explain that my spouse and children will join me next week. And then everything is fine.
Gestern am Strand von Mont Choisy wurde mir von einem Imbissbudenbesitzer das Menü des Tages gereicht. Ich wollte sowieso was Typisches ausprobieren. Man bestellt am Stand und bekommt es an den Strand gebracht. So was muss man sich mal bei uns vorstellen. Warte, bis du dran bist. Bezahle. Friss oder stirb. Man wollte mir das Essen schenken. Ich sollte nur bezahlen, wenn es mir schmeckt. Zwar habe ich nicht das bekommen, was ich bestellt hatte, hat aber trotzdem geschmeckt. Natürlich soll ich unbedingt morgen wieder kommen und dann bekomme ich zusätzlich noch eine ‚free massage‘. Ich dachte erst, ich habe mich verhört. Inzwischen wundert mich aber nichts mehr.


Yesterday on the beach at Mont Choisy, I was handed the menu of the day by a snack bar owner. I wanted to try something typical anyway. You order at the stand and get it brought to the beach. You have to imagine something like that in our country. Wait your turn. Pay. Eat or die. They wanted to give me the food as a gift. I was only supposed to pay if I liked it. I didn’t get what I ordered, but it tasted good anyway. Of course I had to come back tomorrow and then I would also get a ‚free massage‘. At first I thought I had misheard. In the meantime, however, nothing surprises me any more.
Mein Blog hat heute kein richtiges System. So leichtfüßig wie ich mich derzeit fühle, schreibe ich. Sorry. Wo war ich nochmal? Botanischer Garten, Strand. Fange ich mit dem Strand an. Gestern in Mont Choisy, der wohl schönste und größte Strand auf Mauritius. Es waren relativ wenige Menschen dort, die verteilt unter den Bäumen lagen. Ja was waren das bloß für Bäume? Ich glaube Zedern. Lange dünne Nadeln, die im Handtuch festklebten. Weißer Sandstrand und man kann schwimmen. Ich traute mich über die Abgrenzung nicht weiterzuschwimmen, obwohl das wahrscheinlich nur die Markierung für die Nichtschwimmer war. Aber ich sah auch niemanden, der darüber hinausging. Also bin ich mal brav. Es könnte ja sein, dass es Haie gibt. Ich war so mit dem ‚Auf den Ozean starren‘ beschäftigt, ich brauchte nichts anderes. Ich konnte auch kein Buch lesen. Dann kann ich ja diese ganze verkehrte Welt nicht aufsaugen.
My blog has no real system today. As light-footed as I feel at the moment, I write. Sorry. Where was I again? Botanical garden, beach. Let me start with the beach. Yesterday at Mont Choisy, probably the most beautiful and largest beach in Mauritius. There were relatively few people there, spread out under the trees. Yes, what kind of trees were they? Cedars, I think. Long thin needles that stuck to the towel. White sandy beach and you can swim. I didn’t dare swim any further over the barrier, although that was probably just the marker for the non-swimmers. But I didn’t see anyone going over it either. So I was a good girl. There might be sharks, after all. I was so busy ’staring at the ocean‘, I didn’t need anything else. I couldn’t read a book either. Then I can’t absorb this whole upside-down world.
Den Ausflug in den Botanischen Garten von Pamplemousse startete ich in Trou aux Biches mit dem Bus. Wieder ein neues Erlebnis. Die Bustickets werden von einem Ticketverkäufer im Bus verkauft und dann kann es doch nochmal zu Kontrollen kommen. Und genau das passierte mir. Jemand wollte mein Ticket sehen. Ich muss irgendwie sehr verstört geschaut haben. Der Verkäufer hat sich tausendmal entschuldigt.
I started my excursion to the botanical garden of Pamplemousse in Trou aux Biches by bus. Again a new experience. The bus tickets are sold by a ticket seller on the bus and then there can be checks again. And that’s exactly what happened to me. Someone asked to see my ticket. I must have looked very disturbed somehow. The salesman apologised a thousand times.
Der Botanische Garten ist nicht sehr groß, im Vergleich zu dem auf Madeira, den ich mir vor einem Monat dort angesehen habe. Auch besteht dieser eher aus Palmen, Bäumen, Wasserlilien in verschiedenen Farben und Formen. Berühmt ist der Garten für seine Giant Waterlilies. Unglücklicherweise blühten diese noch nicht, oder nicht mehr. Zu den weiteren Attraktionen gehören ein Reh- und ein Schildkrötengehege. Die Riesenschildkröten lagen alle faul im Schatten. Denen war auch zu warm. Und wenn man eine Pause einlegen will, kann man sich in die kleinen Kioske setzen. Allerdings sind damit kleine Pavillons gemeint, keine Imbissstände.










The botanical garden is not very big, compared to the one in Madeira that I visited a month ago. It consists mainly of palms, trees, water lilies in different colours and shapes. The garden is famous for its Giant Waterlilies. Unfortunately, these were not yet in bloom, or not anymore. Other attractions include a deer enclosure and a turtle enclosure. The giant tortoises were all lazing in the shade. It was too warm for them, too. And if you want to take a break, you can sit down in the little kiosks. However, this means small pavilions, not snack stands.
Zu den kulinarischen Köstlichkeiten: europäische, insbesondere deutsche Gewohnheiten können hier nicht mithalten. Zum Frühstück gibt es ganz viel Obst mit Joghurt: Bananen, Mangos, Ananas sind hier so viel leckerer. Warmes Essen gibt es für kleines Geld am Strand oder in Straßenküchen. Samosas, Fratata, Reis – man muss nicht verhungern. Und wenn es mal zu viel wird, dann schwitze ich bei Sarkas Pilates alles wieder raus. Mir geht es wunderbar. Unglaublich: zu Hause herrscht Weihnachtsstress. Bis jetzt fühlt es sich gut an, diesen Stress mal auszulassen.



As for the culinary delights: European, especially German habits cannot keep up here. For breakfast there is a lot of fruit with yoghurt: bananas, mangos, pineapples are so much tastier here. Hot food is available for little money on the beach or in street kitchens. Samosas, fratata, rice – you don’t have to starve. And if it gets too much, I sweat it all out again at Sarkas‘ Pilates. I feel wonderful. Unbelievably, it’s Christmas rush at home. So far, it feels good to let go of that stress.


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