Das Schreiben des Blogs hilft mir, mich mit meinen verrückten, zum Teil auch widersprüchlichen Gefühlen auseinanderzusetzen, mich selbst zu verstehen und weiteren Mut zu schöpfen, diese Reise fortzusetzen. Im Moment bin ich an einer Stelle angelangt, wo Abschiedsschmerz und Freude auf die nächsten neuen Erfahrungen sich gegenseitig die Waage halten, ich aber ein wenig unfähig…

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Letzte Stunden im Paradies Nr. 1 / Last hours in Paradise No. 1

Das Schreiben des Blogs hilft mir, mich mit meinen verrückten, zum Teil auch widersprüchlichen Gefühlen auseinanderzusetzen, mich selbst zu verstehen und weiteren Mut zu schöpfen, diese Reise fortzusetzen. Im Moment bin ich an einer Stelle angelangt, wo Abschiedsschmerz und Freude auf die nächsten neuen Erfahrungen sich gegenseitig die Waage halten, ich aber ein wenig unfähig bin, ein Grundgefühl zu bestimmen. Meine Zeit hier auf Mauritius geht leider zu Ende. Gerade in der letzten Woche war ich extrem aktiv, um zum einen über den Abschied von meiner Familie zu kommen und zum anderen, um noch so viel wie möglich hier zu erleben. Als letzte, und wirklich allerletzte Aktivität habe ich mir eine Tour zu den Tamarind Wasserfällen (Sept cascades) ausgesucht und über TripAdvisor bzw. Yanature gebucht. Es gibt verschiedene Angebote und ich wählte die sichere Variante von 3-4 Stunden, in der man fünf der sieben Wasserfälle sieht.

Writing the blog helps me to come to terms with my crazy, sometimes contradictory feelings, to understand myself and to draw further courage to continue this journey. At the moment, I have reached a place where the pain of parting and the joy of the next new experience balance each other out, but I am a little unable to determine a basic feeling. My time here in Mauritius is unfortunately coming to an end. Especially in the last week I have been extremely active, on the one hand to get over saying goodbye to my family and on the other hand to experience as much as possible here. As my last, and really very last activity, I chose a tour to the Tamarind Waterfalls (Sept cascades) and booked it via TripAdvisor or Yanature. There are various offers and I chose the safe option of 3-4 hours, in which you see five of the seven waterfalls.

Allerdings musste ich für die Tour wieder früh aufstehen, denn es stand mir eine einstündige Autofahrt bis Henrietta bevor, wo es losgehen sollte. Dort traf ich die anderen Teilnehmer und Fabrice, unseren Guide. Mit von der Partie waren noch sechs weitere junge Menschen aus England, Frankreich und Italien. Eine sehr internationale Gruppe. Fabrice konnte seine Sprachkenntnisse unter Beweis stellen. Super gemacht! Als wir so auf die einzelnen Mitstreiter am Straßenrand warteten, sah ich Kevin mit einer Gruppe an uns vorbeiziehen. Oder habe ich mich verguckt? Nein. Er muss es gewesen sein, denn am Abend sah ich auf Insta seine Videos von den Wasserfällen. Hätte ich das früher gewusst…! Aber so wie es gebucht wurde, war es gut. Die Tour mit Yanature war für mich sicherer. Ich bin schon ziemlich verrückt, aber sollte nicht übertreiben. Das Jahr ist noch nicht mal zur Hälfte um. Außerdem geht es nicht um Wettkampf, sondern um Genuss. Und den hatte ich auch heute wieder.

However, I had to get up early again for the tour, because I was in for a one-hour drive to Henrietta, where the tour was to start. There I met the other participants and Fabrice, our guide. There were six other young people from England, France and Italy. A very international group. Fabrice was able to demonstrate his language skills. Super job! As we waited at the side of the road for our fellow riders, I saw Kevin pass us with a group. Or was I mistaken? No. It must have been him, because that evening I saw his videos of the waterfalls on Insta. If I had known that earlier…! But as it was booked, it was good. The tour with Yanature was safer for me. I’m already pretty crazy, but shouldn’t exaggerate. The year is not even half over. Besides, it’s not about competition, but about enjoyment. And I had that again today.

Nachts zuvor hat es ziemlich stark geregnet. Das heißt, es war schön glitschig und matschig im Dschungel. Fabrice begann die Tour rückwärts, also von unten. Das heißt, es geht nach unten. Besonders gut aufpassen! Ich hangelte mich an den Ästen hinunter und kam mir vor wie ein Äffchen, nur nicht mit so langen Armen. Und manchmal blieb auch nichts anderes übrig, als sich in den Schlamm zu setzen und auf dem Popo hinunterzugleiten. Zum Glück habe ich diesmal an Wechselwäsche gedacht. Nur war mir noch nicht ganz klar, wie ich die Wanderschuhe bis Sonntag wieder hinbekomme. Die anderen Kollegen, die in hellen Turnschuhen unterwegs waren und in der gleichen Nacht bzw. am folgenden Tag abreisten, hatten damit bestimmt auch nicht gerechnet. Also von allen war ich wahrscheinlich am besten vorbereitet.

It rained pretty hard the night before. That means it was slippery and muddy in the jungle. Fabrice started the tour backwards, that is, from the bottom. That means going downwards. Pay particular attention! I shimmied down the branches and felt like a monkey, only not with such long arms. And sometimes there was nothing left to do but sit down in the mud and slide down on my bottom. Fortunately, this time I thought of a change of clothes.  Only I wasn’t quite sure how I was going to get the hiking boots back on by Sunday. The other colleagues who were out in light-coloured trainers and left the same night or the following day certainly hadn’t reckoned with that either. So of all of them, I was probably the best prepared.

Wir hörten das Rauschen des ersten Wasserfalls. Also es ist nicht mehr weit. Der schlimmste und gefährlichste Teil war überstanden. Jetzt geht es nur noch bergauf. Wir hätten dort schon Baden gehen können, hoben uns dieses Vergnügen bis zum letzten und schönsten Wasserfall auf. Oberhalb wurden Fotos für Insta gemacht, wir an der Klippe hängend. Fabrice passte auf, dass wir nicht zu weit gehen. Hinauf ging es auch durch den Dschungel, diesmal an den Wurzeln festhalten. Meine Beine schmerzten noch vom Aufstieg auf den Morne Brabant. Ich spürte den Schmerz jedoch nicht, denn es hat einfach nur Spaß gemacht, sich durch den Dschungel zu schlagen, nach jedem Austritt einen neuen Wasserfall zu genießen. Zwischendurch wurden die Schuhe ausgezogen, im Wasser gekühlt und von Fischlein beknabbert. Lachanfälle, weil es kitzelte.

We heard the sound of the first waterfall. So it’s not far now. The worst and most dangerous part was over. Now it’s all uphill. We could have gone swimming there already, but we saved this pleasure until the last and most beautiful waterfall. Above, photos were taken for Insta, us hanging from the cliff. Fabrice made sure we didn’t go too far. Up we went through the jungle too, this time holding on to the roots. My legs still hurt from the climb up Morne Brabant. I didn’t feel the pain, though, because it was just fun to make our way through the jungle, enjoying a new waterfall after each exit. In between, shoes were taken off, cooled in the water and nibbled by little fish. Laughing fits because it tickled.

Am letzten Wasserfall dann endlich das verdiente Bad im erfrischenden Wasser, Süßwasser. Ich quiekte. Der Schlamm wurde abgewaschen und versucht, die ursprüngliche Farbe der Schuhe wieder herzustellen. Das Wetter spielte mit. Zum Glück war es ein bisschen bedeckt und die Sonne drückte nicht zu sehr. Also gerade richtig. Und nun ging es nur noch Nr. 5 hinauf und wir waren am Ende angelangt. Den Regen, Starkregen gab es dann erst auf der Fahrt zurück.

At the last waterfall, I finally had a well-deserved bath in the refreshing fresh water. I squealed. The mud was washed off and an attempt was made to restore the original colour of the shoes. The weather played along. Luckily it was a bit overcast and the sun was not too oppressive. So it was just right. And now it was only up No. 5 and we had reached the end. The rain, heavy rain, came on the way back.

Liebe Leser, das nächste Mal melde ich mich aus Réunion. Das Kapitel Mauritius geht zu Ende. Es war ein ganz besonderes, weil neben den vielen Erlebnissen alte Erinnerungen geweckt wurden. Man kann schon sagen, dass ich zu Mauritius eine besondere Bindung habe. Nach vier Wochen fällt es mir schwer, Tschüss zu sagen. Die Reise geht weiter, der Covid Schnelltest ist negativ, der Flug eingecheckt. Irgendwann komme ich wieder. Versprochen.

Dear readers, next time I will be reporting from Réunion. The Mauritius chapter is coming to an end. It was a very special one, because in addition to the many experiences, old memories were awakened. You can already say that I have a special bond with Mauritius. After four weeks, it is hard for me to say goodbye. The journey continues, the Covid rapid test is negative, the flight is checked in. I’ll be back one day. I promise.

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