Hike zum höchsten Punkt La Digues / Hike to the highest point of La Digue
Zwei Überschriften, die man sicherlich versteht. Ein Tag, der wahrscheinlich in den düsteren Teil der Geschichte eingeht, wie 30. September 1939, 20. März 2003… Es lähmt einen und macht auch ein schlechtes Gewissen, die letzten Tage im Paradies zu weilen und sich um nichts Sorgen machen zu müssen. Denn dafür war ja die Auszeit gedacht: TV aus, Twitter wieder vom Handy schmeißen, Nachrichten nur wenn nötig. Ich versuche dennoch, meine letzten Stunden im Indischen Ozean so gut wie möglich auszukosten. Bald ist das Leben wieder grau und Stadtlärm löst Kikeriki, Vogelgesang am frühen Morgen ab.
Two headlines that are certainly understood. A day that will probably go down in the gloomy part of history, like 30 September 1939, 20 March 2003…. It paralyses one and also makes one feel guilty to spend the last days in paradise and not have to worry about anything. Because that’s what the time off was meant for: turn off the TV, throw Twitter off your mobile phone again, news only when necessary. Nevertheless, I’m trying to make the most of my last hours in the Indian Ocean. Soon life is grey again and city noise replaces cock-a-doodle-doo and birdsong in the early morning.
Ich wollte diesen Tag mal nicht mit dem Testen von diversen Stränden verbringen und stattdessen den Dschungel erkunden. Wie wäre es dann mit einer Wanderung hinauf auf den höchsten Punkt der Insel, Nid d’Aigle, mit sage und schreibe 315 m. Als ‚erfahrene‘ Bergwanderin mit Diplom im Knöchelbrechen rechnete ich mit ca 1,5 h für diesen Aufstieg. Bis zum Punkt Belle Vue ging die Straße hinauf und die, so dachte ich, kann ich mit dem Fahrrad hinauf fahren oder es schieben, um mich nach der Wanderung hinunterrollen zu lassen. Nach wenigen Metern eine 20 – 30 % Steigung hinaufzuschieben gab ich auf und ließ das Fahrrad am nächsten Zaun stehen. Hier lasse ich mich mit diesen Bremsen auch nicht hinunterrollen.
I didn’t want to spend this day testing the various beaches and instead wanted to explore the jungle. How about a hike up to the highest point of the island, Nid d’Aigle, at a whopping 315 metres. As an ‚experienced‘ mountain hiker with a diploma in ankle-breaking, I reckoned on about 1.5 h for this climb. Up to the Belle Vue point the road went up and that, I thought, I could ride my bike up or push it to let me roll down after the hike. After a few metres of pushing up a 20-30% incline, I gave up and left the bike at the next fence. I don’t let myself roll down here with these brakes either.


Bis Belle Vue führt über etwa einen Kilometer eine langweilige Betonstraße steil hinauf. Nach wenigen Metern war ich durchnässt, als käme ich gerade aus dem Indischen Ozean. Und ich brauchte ewig, weil ich wieder an jedem Baum kleben blieb: Was hat da geraschelt? Vogel? Ach nur ein Blatt, was vom Baum fiel. Vom Punkt Belle Vue geht dann ein Pfad zum Gipfel. Die Ausschilderung ist etwas irreführend. Auf der Karte sieht man einen Rundweg. Ich freute mich schon: Nicht derselbe Weg wieder zurück! Die Wegweiser führten durch ein Café, über eine Baustelle und letztendlich zum Aufstieg. Treppenstufen – Zwergentod würde Hans sagen. Ich bin schon nicht klein, aber das war doch eine Herausforderung. Und diese wurde noch abenteuerlicher. Felsbrocken mitten auf dem Weg. Nur ein Stock, auf den man steigen soll, um diesen zu überwinden. Eine Eisenleiter, angelehnt an einen Felsen. Der Track war als Medium ausgeschrieben. Was ist dann hier ‚Schwer‘? Ich war allein unterwegs, kein Mensch weit und breit. Wenn hier was passiert, wer holt mich hier wieder raus?
Until Belle Vue, a boring concrete road leads steeply uphill for about a kilometre. After a few metres I was soaked as if I had just come from the Indian Ocean. And it took me forever because I got stuck on every tree again: What was that rustling? A bird? Oh, just a leaf that fell from the tree. From the Belle Vue point, a path leads to the summit. The signposting is a bit misleading. The map shows a circular path. I was looking forward to it: not the same way back again! The signposts led through a café, across a construction site and finally to the ascent. Steps – dwarf death, Hans would say. I’m not small, but this was a challenge. And this one became even more adventurous. Boulders in the middle of the path. Only one stick to climb on to get over it. An iron ladder, leaning against a rock. The track was advertised as medium. So what is ‚difficult‘ here? I was on my own, no one around. If something happened here, who would get me out?







Bloß gut, dass ich die richtigen Schuhe anhatte. Auf dem Gipfel traf ich dann auf Menschen, die mir mitteilten, dass es da oben nicht weitergeht. Ach nö, den gleichen Weg zurück? Ich genoss erst einmal die Aussicht auf alle Strände und Inseln von da oben. Das Wetter war fantastisch, eine herrliche Sicht fast bis Mahé. Ich sah nochmal alle Inseln, auf und an denen ich in den letzten Tagen war. Die Sonne brannte und on top ist kein Schatten. Die Leute, die ich traf, warteten auf mich. Sie versuchten, über Google herauszubekommen, wo wir lang müssen und waren aber auch nicht erfolgreich in ihrer Suche. Es führte ein Weg hinab an den Strand. Wir suchten einen Aussichtspunkt und traten dann wohl oder übel denselben Rückweg wieder an. Ich war sichtlich erleichtert, dass ich diese Challenge nicht allein durchziehen musste.
Just as well that I had the right shoes on. At the summit, I met people who told me that I couldn’t go any further up there. Oh no, the same way back? I first enjoyed the view of all the beaches and islands from up there. The weather was fantastic, a wonderful view almost all the way to Mahé. I saw all the islands I had been on and around in the last few days. The sun was burning and there is no shade on top. The people I met were waiting for me. They tried to find out via Google where we had to go and were not successful in their search either. There was a path leading down to the beach. We looked for a vantage point and then, willy-nilly, started the same way back. I was visibly relieved that I didn’t have to go through this challenge alone.













Im Restaurant Belle Vue bestellten wir Cola, um unseren Zuckerhaushalt wieder auszugleichen. Und dort, noch immer unbeschwert, lernte ich die beiden, Inga und Dino, richtig kennen. Was für ein lustiges Pärchen! Ich musste über ihre Erlebnisse so lachen. Inga hat auch eine so lustige Art, ihre Geschichten zu erzählen und dabei über sich selbst lustig zu machen. Danke, ihr beiden. Das war wunderbare Faceyoga für mich.
At the Belle Vue restaurant we ordered Coke to balance our sugar budget again. And there, still light-hearted, I really got to know the two of them, Inga and Dino. What a fun couple! I had to laugh so much at their experiences. Inga also has such a funny way of telling their stories while making fun of herself. Thank you, both of you. This was wonderful face yoga for me.





Wir trafen uns am Abend im Reggaeclub auf einen Drink. Trotz der Nachrichtenlage versuchten wir uns zu amüsieren. Nicht mehr lange, dann ist das hier alles vorbei. Von Zuhause kam die Nachricht, dass man eine Fliegerbombe in der Nähe gefunden hat, die entschärft werden musste. Die Nachbarschaft sollte evakuiert werden. Ob international oder bloß im eigenen Kiez, der Alltag rückt immer näher.
We met for a drink at the reggae club that evening. Despite the news situation, we tried to enjoy ourselves. It won’t be long now before this is all over. News came from home that an aerial bomb had been found nearby and had to be defused. The neighbourhood was to be evacuated. Whether internationally or just in our own neighbourhood, everyday life is getting closer and closer.
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