For Ramiro, my guide to Caldeira. A big Obrigado for this wonderful experience and the lovely photos and films you took. Für Ramiro, mein Wanderführer in die Caldeira. Ein großes Dankeschön für die tollen Fotos und Filme. Ich entwickle mich zum Vulkanologen, wenn ich so weitermache. Könnte dann umschulen zum Geografielehrer. Und das Buch, was…

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Caldeira Descente – die nächste Vulkanexpedition / the next volcano expedition

For Ramiro, my guide to Caldeira. A big Obrigado for this wonderful experience and the lovely photos and films you took.

Für Ramiro, mein Wanderführer in die Caldeira. Ein großes Dankeschön für die tollen Fotos und Filme.

Ich entwickle mich zum Vulkanologen, wenn ich so weitermache. Könnte dann umschulen zum Geografielehrer. Und das Buch, was ich schreiben werde, nennt sich dann nicht einfach nur Inselsabbatical, sondern Vulkaninselsabbatical.

I’m going to become a volcanologist if I carry on like this. I could then retrain as a geography teacher. And the book I’ll write won’t just be called Island Sabbatical, but Volcanic Island Sabbatical.

Heute ging es den Vulkankrater hinab. Bisher genoss ich die Aussicht von oben (Piton de la Fournaise auf La Réunion), im Tunnel, hab versucht, ihm nahe zu kommen (Ätna), und und und… Was für ein Abenteuer. Schon wieder. Schon wieder weiß ich nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Was kommt denn noch alles? Los Gigantes hat meine Erwartungen völlig übertroffen und nun auch diese Kraterwanderung, die ich mit einem privaten Wanderführer unternommen habe. Es hat ein paar Nerven und Zeit gekostet, bis ich endlich eine Organisation gefunden hatte. Und ich fand eine Tour am letzten Tag auf der Insel Faial bei der Organisation trilhosr.com. Ich wurde von meinem Guide Ramiro an meinem Appartment abgeholt und wir fuhren mit dem Van bis zur Caldeira – Kante auf 900 Höhenmeter. Ich freute mich riesig auf diese Expedition. Die Wolke war endlich weg und es versprach ein schöner Tag zu werden. Natürlich fuhren wir aber erst einmal in die Wolke rein. Man sah noch nicht viel vom Krater außer weiße Suppe. Aber Ramiro versprach mir, dass es im Krater anders aussehen würde.

Today I went down the volcano crater. So far I’ve enjoyed the view from the top (Piton de la Fournaise on La Réunion), in the tunnel, tried to get close to it (Etna), and and and…. What an adventure. Again. Again I don’t know where to put my feelings. What is still to come? Los Gigantes completely exceeded my expectations and now this crater hike, which I did with a private hiking guide. It took some nerves and time until I finally found an organisation. And I found a tour on the last day on the island of Faial with the organisation trilhosr.com. My guide Ramiro picked me up at my apartment and we drove by van to the Caldeira ridge at 900 metres altitude. I was really looking forward to this expedition. The cloud had finally gone and it promised to be a beautiful day. But of course we drove into the cloud first. We couldn’t see much of the crater yet, except for white soup. But Ramiro promised me that it would look different in the crater.

Nochmal Check, ob alles dabei ist: Regenjacke, Wasser, Fotoapparat, Gopro. Schuhe sind in Ordnung. Es wird nass. Wir werden wohl auch die Schuhe ausziehen müssen. Und wenn wir zurückkommen, sehen wir eh dreckig aus. Ich hätte eine Wechselhose und noch ein Paar Schuhe mitnehmen sollen für die Rückfahrt… Und hinab ging es. Etwas unscheinbar hing an der Pforte ein Schild: Betreten nur mit Wanderführer. Eine Gruppe Franzosen vor uns schien das nicht zu stören. Sie zogen lärmend in den Krater hinein. Und dabei hätte doch gleich zu Beginn auffallen müssen, dass das kein Spaziergang wird. Es gibt keine Handläufe, Griffe, Stufen oder andere vom Menschen gemachte Erleichterungen. 400 Meter hinab, über Stock und Stein, durch Matsch, auf dem Hosenboden, an Ästen festklammernd wie ein Äffchen. Man kommt da schon mal ins Rutschen und fragt sich: wie jetzt weiter? Zum Glück hatte ich Ramiro und fühlte mich sehr sicher an seiner Seite. Kein Stress, schön ruhig. Wir haben Zeit und müssen auf niemanden weiter Rücksicht nehmen. Nur auf mich und meinen Knöchel. Ich musste enge Stellen passieren, unter Bäume auf allen Vieren durchkrabbeln, durch Pfützen waten oder an diesen versuchen, vorbeizukommen. Es fing unter den Füßen an zu quackern.

Check again that everything is with me: rain jacket, water, camera, Gopro. Shoes are OK. It’s getting wet. We’ll probably have to take our shoes off too. And when we come back, we’ll look dirty anyway. I should have taken a change of trousers and another pair of shoes for the return journey…. And down we went. Somewhat inconspicuously, there was a sign at the gate: Enter only with a hiking guide. A group of French people in front of us didn’t seem to mind. They went noisily into the crater. And it should have been obvious right from the start that this was not going to be a walk. There are no handrails, handholds, steps or other man-made facilities. 400 metres down, over hill and dale, through mud, on the seat of your trousers, clinging to branches like a monkey. Sometimes you start to slide and ask yourself: how do I go on? Luckily I had Ramiro and felt very safe at his side. No stress, nice and calm. We have time and don’t have to take anyone else into consideration. Just me and my ankle. I had to pass narrow places, crawl under trees on all fours, wade through puddles or try to get past them. It started to quack under my feet.

Ich bekam Einsicht in die endemische Pflanzen- und Tierwelt. Es fühlte sich an wie im Dschungel und dann noch die Luftfeuchtigkeit dazu … Es war etwas Besonderes. Und ich war dabei. Mitten in der Natur, fast allein. Ramiro machte die Franzosen darauf aumerksam, dass sie hohe Strafen zahlen müssten, wenn sie erwischt werden Demütig traten sie den Rückweg an, während wir uns auf das nächste abenteuerliche Teilstück vorbereiteten. An einer Quelle / Wasserfall konnte ich mich erfrischen und dann wurde es richtig nass, von unten. Den Schlamm ließen wir hinter uns, als das Wasser klarer wurde, zogen wir die Schuhe aus und liefen barfuß weiter in den See hinein. Das Wasser war knöcheltief. Wenn es geregnet hat, kann der ganze Krater schon mal unter Wasser stehen. Wir hatten Glück. Es reichte ’nur‘ bis zu den Waden. Mitten im See machten wir ein Picknick. Ja, wo auch sonst. Da liegt nicht einfach ein großer Stein, auf den man sich setzen kann, um sein Frühstück auszupacken. Wir allein, mitten im Krater, in der Natur. Die Frösche quakten, ein Adler zog seine Kreise. An einem Abhang sah man halbwilde Ziegen weiden. Die sind irgendwann mal dem Bauern davongelaufen und bilden jetzt eine Großfamilie im Krater.

I got an insight into the endemic flora and fauna. It felt like being in the jungle and then the humidity on top of that … It was something special. And I was there. In the middle of nature, almost alone. Ramiro pointed out to the French that they would have to pay heavy fines if they were caught. They humbly started their way back, while we prepared for the next adventurous part. I was able to refresh myself at a spring/waterfall and then it got really wet, from below. Leaving the mud behind, as the water became clearer, we took off our shoes and walked barefoot further into the lake. The water was ankle deep. When it rained, the whole crater could be under water. We were lucky. It was ‚only‘ up to our calves. We had a picnic in the middle of the lake. Yes, where else. There isn’t just a big rock to sit down on to unpack your breakfast. We were alone, in the middle of the crater, in nature. The frogs were croaking, an eagle was circling. On one slope we saw semi-wild goats grazing. They ran away from the farmer at some point and now form an extended family in the crater.

Stop. Moment, kann mich mal jemand kneifen. Ist das jetzt echt, oder träume ich?! Gestern war ich noch völlig neben mir und verzweifelt. Und heute so ein Glück? Soll ich mal schreien? Lieber nicht. Will die Tiere nicht erschrecken. Obwohl es schon sehr kribbelte. Ich traute mich nicht. Ob man uns von oben, von der Kraterkante aus sehen konnte? Die Wolke wurde wieder dichter und zog in den Krater hinunter. Ach, fast hätte ich die Challenge vergessen, die mir Ashok gestellt hat: Sockenfoto im Krater. Ich erzählte Ramiro kurz die Story von sylkesox. Er amüsierte sich darüber und half mir, Fotos zu machen . Challenge erfüllt.

Stop. Wait, somebody pinch me. Is this real or am I dreaming?! Yesterday I was still completely beside myself and desperate. And today, such happiness? Should I scream? I’d rather not. I don’t want to scare the animals. Although I was already tingling a lot. I didn’t dare. I wonder if they could see us from above, from the crater rim. The cloud became denser again and moved down into the crater. Oh, I almost forgot the challenge Ashok set me: sock photo in the crater. I briefly told Ramiro the story of sylkesox. He was amused and helped me to take photos. Challenge accomplished.

Zeit, den Rückweg anzutreten, So wie wir runtergekommen sind, ging es wieder hinauf. Aber vorher Schuhe anziehen. Das war dann die nächste Challenge. Wie komme ich möglichst ohne umzufallen, in die Schuhe rein. Die standen zur Hälfte im Wasser. Also heute Abend werde ich wohl wieder den Fön rausholen. Für die Schuhe, nicht die Haare. Die können lufttrocknen.

Time to start the way back, The way we came down, we went up again. But before that, we had to put on our best shoes. That was the next challenge. How do I get into the shoes without falling over? Half of them were in the water. So tonight I’ll probably get the hairdryer out again. For the shoes, not the hair. It can air dry.

Ich schaffte es nicht, aufrecht den Krater hinauf zu gehen. Ich benutzte Hände und Füße, fast durchgängig. Ich zog mich an Steinen, Ästen nach oben. Es war wie ein Kletterparcour. Und ich verzweifelte nicht. Ich hielt durch und mein Lächeln verschwand auch nicht. Ich war so voller Endorphine und Adrenaline, ich merkte noch nicht einmal, wie schnell oder langsam wir unterwegs waren. Ich war einfach nur überglücklich, auch wenn die Wolke die ganze Sicht auf den Krater versperrte. Das kann mir keiner mehr nehmen. Ich habe alles von unten sehen dürfen und hatte dabei einen supertollen aufmerksamen rücksichtsvollen Guide, den ich allen, die irgendwann mal nach Faial kommen sollten, empfehlen kann. Neben dem Caldeira Descente bietet er noch andere Aktivitäten an. Checkt einfach mal seine Webseite: trihalosr.com

I couldn’t manage to walk up the crater in an upright position. I used my hands and feet, almost all the way. I pulled myself upwards by stones, branches. It was like a climbing course. And I did not despair. I held on and my smile didn disappear either. I was so full of endorphins and adrenaline, I didn’t even notice how fast or slow we were going. I was just overjoyed, even though the cloud blocked the whole view of the crater. No one can take that away from me now. I got to see everything from below and had a super attentive considerate guide who I can recommend to anyone who should come to Faial sometime. Besides the Caldeira Descente, he also offers other activities. Just check out his website: trihalosr.com

In meinem Blog gestern versprach ich, mich / euch zu überraschen. Nachdem mich Ramiro wieder in meiner Ferienwohnung abgeliefert hat, packte ich die Badesachen ein und fuhr nach Valadouro. In den Lavapools nahm ich bei 18 Grad ein erfrischendes Bad. Es war gerade Sommer. Sonnenschein!!! Ich wollte gar nicht wieder weg. Letzter Tag. Letzter Abend auf Faial. Jetzt wird mir die Abreise noch richtig schwer gemacht. Morgen geht es nach Sao Jorge. So wie ich heute erfahren habe, eine von Erdbeben gebeutelte Insel. Na mal sehen, welches Abenteuer dort auf mich wartet. So ein richtiges Erdbeben wäre tatsächlich neu für mich. Für heute reicht es erst einmal. Morgen werden mir wahrscheinlich die Arme und Beine und der Popo wehtun. Aber was für ein schöner Schmerz das sein wird?!?!

In my blog yesterday, I promised to surprise myself / you. After Ramiro dropped me off again at my holiday flat, I packed my swimsuit and drove to Valadouro. I took a refreshing dip in the lava pools at 18 degrees. It was just summer. Sunshine!!! I didn’t want to leave again. Last day. Last evening on Faial. Now I’m going to have a really hard time leaving. Tomorrow I’m off to Sao Jorge. As I found out today, it’s an earthquake-stricken island. Let’s see what adventure awaits me there. A real earthquake would be something new for me. That’s enough for today. Tomorrow my arms and legs and bottom will probably hurt. But what a nice pain that will be!?!!

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