Es ist soweit – Tag 1 in der Hauptstadt kurz nach der Krönung. Was werden wir davon noch mitbekommen?  Wir begannen mit der St. Paul’s Cathedral, mitten in der City. Wir stiegen aus dem U-bahnschacht ans Tageslicht und wurden von Sonne und blauem Himmel begrüßt. Und wo ist jetzt die Kathedrale? Vor 8 Jahren orientierte…

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London Calling: Ein Tag voller Überraschungen, alte Bekannte und skurrile Neuentdeckungen / A day full of surprises, old acquaintances and bizarre new discoveriesA day full of surprises, old acquaintances and bizarre new discoveries

Es ist soweit – Tag 1 in der Hauptstadt kurz nach der Krönung. Was werden wir davon noch mitbekommen?  Wir begannen mit der St. Paul’s Cathedral, mitten in der City. Wir stiegen aus dem U-bahnschacht ans Tageslicht und wurden von Sonne und blauem Himmel begrüßt. Und wo ist jetzt die Kathedrale? Vor 8 Jahren orientierte ich mich hier noch mit Landkarte und an den Straßennamen. Heute hat man ein kleines Gerät in der Hand und lässt sich von Google durch den Großstadtdschungel leiten. Und in der City of London kann man mittlerweilen wirklich von einem Dschungel sprechen. Ich fühle mich wie in Downtown Manhattan. Wolkenkratzer ringsumher, Beton, Glas, Asphalt. Und es wird noch mehr gebaut.

It’s time – Day 1 in the capital shortly after the coronation. What else will we see of it?  We started with St Paul’s Cathedral, in the middle of the city. We stepped out of the underground shaft into daylight and were greeted by sunshine and blue skies. And where is the cathedral now? Eight years ago, I still used a map and street names for orientation. Today you have a small device in your hand and let Google guide you through the urban jungle. And in the City of London, you can really talk about a jungle. I feel like I’m in downtown Manhattan. Skyscrapers all around, concrete, glass, asphalt. And more is being built.

Davon sichtlich beeindruckt suchten wir uns den Weg zur Kathedrale, wurden vom ersten Meal Deal eines Cafés abgelenkt und landeten bei Kaffee und Sandwich auf einer Parkbank, von der wir Büroangestellte und Banker bei ihrer Raucherpause beobachteten. Nach einer Weile bekam ich erst einmal mit, wo wir uns befanden: vor dem One New Change. Hier landen die Lehrbuchfiguren aus dem Englischlehrbuch Klasse 7, nachdem ihnen klar wurde, dass die Eintrittspreise für die Shard viel zu hoch sind, auf der Dachterrasse, von der man auch einen Blick auf die Stadt genießen kann. Und das völlig kostenfrei. Ohne anzumelden. Also rauf mit dem Lift. Ich muss doch mitsprechen können, wenn ich das nächste Mal eine 7. Klasse Englisch unterrichte. Tatsächlich. Es wurde nicht zu viel versprochen: Blick auf St. Paul’s, das London Eye in der Ferne, Gherkin, Shard fast zum Anfassen. Die Terrasse ist sehr weitläufig und abends kann man hier in der Bar Drinks genießen. Mir kam gleich eine Idee für eine nächste Studienfahrt mit Schülern nach London.

Visibly impressed, we made our way to the cathedral, got distracted by the first meal deal of a café and ended up with coffee and sandwiches on a park bench, from where we watched office workers and bankers taking a smoke break. After a while, I first got to know where we were: in front of One New Change. This is where the textbook characters from the Grade 7 English textbook, after realising that the entrance fees for the Shard are far too high, end up on the roof terrace, from where you can also enjoy a view of the city. And completely free of charge. Without registering. So up with the lift. I have to be able to talk next time I teach English to a 7th grade class. Indeed. Not too much was promised: View of St Paul’s, the London Eye in the distance, Gherkin, Shard almost to touch. The terrace is very spacious and in the evening you can enjoy drinks in the bar. I immediately had an idea for a next study trip to London with students.

St. Paul’s umrundeten wir nur, denn die Eintrittspreise hatten sich gewaschen. 20 Pfund bezahlen wir hierfür nicht. Ein Gottesdienst, in den wir uns reinschleichen könnten, fand gerade nicht statt. Ich erinnere mich an mein erstes Mal London in den 90er Jahren, als ich für die Schüler eine völlig kostenlose Schnitzeljagd plante und St. Paul’s mit auf dem Aufgabenzettel stand. Im Garten herrschte eine angenehme, entspannte Atmosphäre. Auf dem englischen Rasen durfte man sogar Sport treiben.

We only went around St. Paul’s because the entrance fees were steep. We didn’t pay 20 pounds for this. A service we could sneak into was not happening at the moment. I remember my first time in London in the 90s, when I planned a completely free scavenger hunt for the students and St Paul’s was on the task list. There was a pleasant, relaxed atmosphere in the garden. You were even allowed to do exercises on the English lawn.

Von der City ging es weiter in Richtung Themse zur London Bridge und von dort weiter am Fluß entlang zur Tower Bridge. Wir genossen es, beobachteten das Treiben auf der Themse und erlebten auch, wie sich die Towerbridge für den Schiffsverkehr öffnete. Die Attraktion! Auch der Tower wurde nur umkreist. Würde man das alles mitmachen und bezahlen, ginge man ja bankrott. Etwas Geld wurde dennoch ausgegeben: für zwei Postkarten, von denen es kaum noch welche gibt. Wer schreibt heutzutage mit Social Media und diversen Apps noch Postkarten? Ich habe noch nicht einmal ein Adressbuch dabei. Tatsächlich fanden wir wirklich nur sehr wenige Souvenirläden, die Postkarten im Sortiment haben und um Briefmarken zu bekommen, geht man auch auf eine ewig lange Suche. Also liebe Freunde, Freundinnen, Bekannte, Verwandte, Familie usw. – das ist meine Postkarte, auf die viel mehr Platz ist als auf einer analogen.

From the City we continued towards the Thames to London Bridge and from there along the river to Tower Bridge. We enjoyed it, watched the hustle and bustle on the Thames and also experienced how Tower Bridge opened for shipping traffic. The attraction! The Tower was also just circled. If you went along and paid for all that, you would go bankrupt. Some money was spent anyway: on two postcards, of which there are hardly any left. Who still writes postcards these days with social media and various apps? I don’t even have an address book with me. In fact, we really found very few souvenir shops that carry postcards, and to get stamps you also go on an eternally long search. So dear friends, acquaintances, relatives, family etc.. – this is my postcard, on which there is much more space than on an analogue one.

Attraktion No. 3 – Tower Bridge. Massen schoben sich über die Brücke. Inzwischen hat man sogar schon wie im Straßenverkehr zwei Spuren für die Passanten eingerichtet. Covid lässt grüßen. Auf der anderen Seite der Themse ging es dann weiter in Richtung Waterloo Station. Wir schafften es aber irgendwie nur bis London Bridge, genossen das Treiben an den Banks der Themse. Es war ein wunderbares Wetter. Was haben wir doch für ein Glück.

Attraction No. 3 – Tower Bridge. Crowds pushed their way across the bridge. In the meantime, two lanes have even been set up for passers-by, just like in road traffic. Covid sends its regards. On the other side of the Thames, we continued towards Waterloo Station. But somehow we only made it as far as London Bridge, enjoying the hustle and bustle on the banks of the Thames. The weather was wonderful. How lucky we are.

Wir ließen uns mit der Tube zum Trafalgar Square bringen. Auch hier ein buntes Treiben und sehr angenehme Atmosphäre: Straßenmusiker, Straßenkünstler, die die Spenden nun mittlerweilen auch schon per Kartenlesegerät sammeln. Wir waren auf der Jagd nach den ‚Ampelmännchen‘ – Feminin / Maskulin – Zeichen in der Grünphase, die nicht lange dauerte. Man musste sich wirklich beeilen, um über die Straße zu kommen und gleichzeitig das Foto zu schießen.

We took the Tube to Trafalgar Square. Here, too, there was a colourful hustle and bustle and a very pleasant atmosphere: street musicians, street artists who now also collect donations by card reader. We were on the hunt for the ‚traffic light men‘ – feminine / masculine – signs in the green phase, which didn’t last long. You really had to hurry to get across the road and take the photo at the same time.

Wir erhaschten einen Blick auf die Mall zum Buckingham Palace, die noch von der Krönung mit Union Jack’s geschmückt war. Unsere Füße trugen uns irgendwie zum Piccadilly Circus. Für einen kleinen Abstecher zur Chinatown war auch noch Kraft da.

We caught a glimpse of the Mall to Buckingham Palace, still adorned with Union Jack’s from the Coronation. Our feet somehow carried us to Piccadilly Circus. We also had time for a short detour to Chinatown.

Und am Ende des ersten typischen Touritages landeten wir in Hammersmith, wo wir uns nach über 30 Jahren mit einem alten Bekannten aus Voronezh / Mauritius auf ein Bier / Wein im Pub trafen. So lange her, so viel passiert. Man hat sich aus den Augen verloren, über Social Media wiedergefunden. Wie ist die Welt doch klein! Danke, Ram für diesen wundervollen Abend.

And at the end of the first typical tour day, we ended up in Hammersmith, where we met up with an old acquaintance from Voronezh / Mauritius for a beer / wine in the pub after more than 30 years. So long ago, so much happened. Lost track of each other, found each other again via social media. How small the world is! Thank you, Ram, for this wonderful evening.

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