Jeder Tag voller Erlebnisse und Abenteuer. Sogar die letzten Tage lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Was habe ich mir dabei bloß gedacht? Fünf von den sechs Ferienwochen nur auf Reisen. Ich werde noch mal so viel Zeit benötigen, um das alles zu verarbeiten. Every day is full of experiences and adventures. Even the last…

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#2 – Abschied im Kayak / Farewell by kayaking

Jeder Tag voller Erlebnisse und Abenteuer. Sogar die letzten Tage lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Was habe ich mir dabei bloß gedacht? Fünf von den sechs Ferienwochen nur auf Reisen. Ich werde noch mal so viel Zeit benötigen, um das alles zu verarbeiten.

Every day is full of experiences and adventures. Even the last few days don’t let me rest. What was I thinking? Five out of the six holiday weeks just travelling. I will need that much time again to process it all.

11. August. (Heute hat meine Oma Geburtstag. Meine liebe Oma Martha.   Wenn sie wüsste, wo ich mich in den letzten Jahren rumgetrieben habe…)

11 August. (Today is my grandma’s birthday. My dear grandma Martha. If she knew where I’ve been hanging out over the last few years…)

Wir sind wieder mal mitten in der Wildnis, ohne Handyempfang. Frühstück war lecker. Selbstgemachte Brioche, Brot und Konfitüre. Wir kommen gar nicht so richtig weg. Eigentlich sollte es heute nochmal nach Montréal gehen auf Wunsch eines einzelnen Herren, der sich in diese Stadt verliebt hat und deren Atmosphäre noch einmal genießen möchte. Aber auch er war hin und hergerissen. Der Nationalpark, die Ruhe lockt uns mehr. Und vielleicht gelingt es uns tatsächlich, ein Kanu oder Kayak für eins, zwei Stunden zu ergattern, denn das gehört noch zu einem Kanadaurlaub dazu.

We are once again in the middle of nowhere, with no mobile phone reception. Breakfast was delicious. Homemade brioche, bread and jam. We can’t really get away. Actually, we were supposed to go to Montréal again today at the request of a single gentleman who had fallen in love with this city and wanted to enjoy its atmosphere once more. But he too was torn. The national park, the peace and quiet attracts us more. And maybe we will actually manage to get hold of a canoe or kayak for one or two hours, because that is still part of a Canadian holiday.

Gesagt. Getan. Mit dem Nationalparkpass, der uns schon sehr zugute kam, fuhren wir tief hinein in den Parc nationale de la Mauricie. Unser Ziel war der See Lac Wapizagonke. Dort soll es nach Auskunft der anderen Gäste in der Herberge eine Kanuausleihstation geben. Auch wenn das Kanu doch eher mit Kanada verbunden wird, entschieden wir uns fürs Kayak. Die Ausleihe war etwas kompliziert. Man musste sich erst registrieren und ein Quiz lösen, in dem Sicherheitsmaßnahmen abgefragt wurden, wie zum Beispiel: Wie muss das Boot stehen, wenn der Wind sehr stark ist? Oder was muss man tun, wenn ein Gewitter aufzieht? Natürlich sich unter den nächst besten freistehenden Baum stellen. Wir bekamen trotzdem ein Kayak, wählten nach Farbe, schön bunt, nicht nach Funktionstätigkeit. Das war vielleicht ein Fehler. Ich setzte mich ins Kayak und mein Hintern war erstmal nass. Jemand hat vergessen, das Wasser rauslaufen zu lassen. So hätte eine Quizfrage lauten sollen: Wie bekomme ich das Wasser aus dem Kayak?

Said. Done. With the national park pass, which was already a great benefit to us, we drove deep into the Parc nationale de la Mauricie. Our destination was Lac Wapizagonke. According to the other guests at the hostel, there is a canoe rental station there. Even though canoes are more commonly associated with Canada, we decided to go kayaking. Renting a canoe was a bit complicated. You first had to register and solve a quiz that asked about safety measures, such as: How should the boat be positioned if the wind is very strong? Or what do you have to do if a thunderstorm is coming? Stand under the next best free-standing tree, of course. We got a kayak anyway, chose by colour, nice and colourful, not by function. Maybe that was a mistake. I sat down in the kayak and my bottom was wet at first. Someone forgot to let the water run out. That’s what a quiz question should have been: How do I get the water out of the kayak?

Und kaum waren wir auf dem See, fing es an zu nieseln. Immer mal. Aber wir sind nicht aus Zucker und werden das schon aushalten. Ohne richtiges Ziel paddelten wir am Ufer entlang, quer über den See zum anderen Ufer. Alex sprang sogar ins Wasser, denn das war viel wärmer als die Luft. Wir hatten keine Handtücher dabei, sonst hätte ich es auch versucht. Es gibt sogar einen Miniwasserfall und einen angestauten kleineren See, aber keinen Kanal, durch den wir durchpaddeln können. Quer über den See, gegen Wind und Wellen und Nieselregen quälten wir uns zurück. Mein Hintermann war nass von meinen Paddelkünsten. Sorry.

And as soon as we were on the lake, it started to drizzle. Every now and then. But we are not made of sugar and will endure it. With no real destination, we paddled along the shore, across the lake to the other bank. Alex even jumped into the water, because it was much warmer than the air. We didn’t have any towels with us, otherwise I would have tried it too. There is even a mini waterfall and a dammed smaller lake, but no channel for us to paddle through. Across the lake, against wind and waves and drizzle, we struggled back. The person behind me was wet from my paddling. Sorry.

Quer durch das Land geht es weiter nach Montréal durch Puppenstubendörfer, Straßen die geradeaus über Hügel hinauf und hinab verlaufen. Achterbahn. Gegen 19 Uhr erreichten wir Montréal. Freitagabend. Viel los. Wir quälten uns mal wieder durch den Stau und suchten fast vergeblich einen Parkplatz. Wir waren schon am Aufgeben, als wir rein zufällig vor dem Restaurant standen, in welches mich Alex ausführen wollte. Und dann gab es da auch noch Parkplätze. Eine Stunde nahmen wir uns Zeit für unser Dinner im chinesischen Restaurant, das vor allem von jungen Menschen, Studenten frequentiert wird. Wir hoben den Altersdurchschnitt beträchtlich.

Across the country, we continue to Montréal through doll’s house villages, roads that run straight up and down hills. Roller coaster. We reached Montréal around 7 pm. Friday evening. Busy. Once again we struggled through the traffic jam and looked for a parking space almost in vain. We were about to give up when, purely by chance, we found ourselves in front of the restaurant Alex wanted to take me to. And then there were parking spaces. We took an hour for our dinner in the Chinese restaurant, which is mainly frequented by young people, students. We raised the average age considerably.

Noch etwa eine Stunde Fahrt bis zu unserer nächsten Herberge in Harrington, immer noch im Québec. Die Fahrt in der Dunkelheit dorthin war abenteuerlich. Keine Straßenbeleuchtung, Mittelstreifen, Begrenzungspfosten. Es ging wieder bergauf, bergab, kurvig. Man wusste nicht, was dahinter kommt. Sehr gefährlich. Und doch landeten wir am richtigen Ort: der Auberge Val Carroll wieder mitten in der Wildnis ohne Handyempfang. Und Wifi in unserer Hütte war auch ziemlich grottig. Wie abhängig man doch wird.

About an hour’s drive to our next hostel in Harrington, still in Quebec. The drive there in the dark was adventurous. No street lights, central reservation, boundary posts. It was uphill again, downhill, winding. You didn’t know what was coming behind. Very dangerous. And yet we ended up in the right place: the Auberge Val Carroll again in the middle of nowhere with no mobile phone reception. And wifi in our hut was pretty lousy, too. How dependent you become.

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