Endlich Ferien! Hilfe, wie lange hat das denn gedauert?! Seit Ostern verging gefühlt ein halbes Schuljahr. Diese Durststrecke ist einem eigentlich nur zwischen den Oktober- und Weihnachtsferien bekannt. Doch nun ist es endlich geschafft: alle Examen und Klausuren abgenommen und ich Streber habe die auch noch vor den Ferien korrigiert. Diverse Sommerpartys und Abschlussfeiern ließ…

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Ferienbeginn auf dem E-bike / Holiday start on the e-bike

Endlich Ferien! Hilfe, wie lange hat das denn gedauert?! Seit Ostern verging gefühlt ein halbes Schuljahr. Diese Durststrecke ist einem eigentlich nur zwischen den Oktober- und Weihnachtsferien bekannt. Doch nun ist es endlich geschafft: alle Examen und Klausuren abgenommen und ich Streber habe die auch noch vor den Ferien korrigiert. Diverse Sommerpartys und Abschlussfeiern ließ ich deshalb ausfallen. Die kann ich in den Ferien nachholen.

Vacations at last! Help, how long did it take! It feels like half a school year has passed since Easter. This dry spell is actually only known to occur between the October and Christmas vacations. But now it’s finally done: all the exams and written tests have been taken and I’ve even corrected them before the vacations. I therefore skipped various summer parties and graduation celebrations. I can make up for them during the vacations.

Meine Urlaubsplanung ist in diesem Jahr etwas durcheinander geraten. Eine große Reise in die ganz weite ferne Welt wird wahrscheinlich erst im Herbst stattfinden. Etwas zum Herunterkommen haben wir für August in Portugal vorgesehen. Bis dahin mal hier mal dort. Diverse Termine- Arzt, Werkstatt, Friseur. Sachen, die immer so liegenbleiben im Alltagsstress. Und zwischendurch radle ich mit dem E-bike den Elbradweg entlang. So einige Strecken sind noch nicht erkundet, vor allem die südlich von Magdeburg bis Dresden.

My vacation plans have gotten a little mixed up this year. A big trip to the far, far away world will probably not take place until the fall. We have something to come down to in Portugal in August. Until then, here and there. Various appointments – doctor, workshop, hairdresser. Things that always get left behind in the stress of everyday life. And in between, I cycle along the Elbe cycle path on my e-bike. There are a few stretches I haven’t explored yet, especially those south of Magdeburg to Dresden.

Ich fange an in Wittenberg -gleich am ersten Ferientag. Den RE 3 von Stralsund kenne ich mittlerweilen ganz gut. Der ist bis Wittenberg fast leer und superpünktlich. Ein paar Radfahrer gesellen sich zu mir ins Abteil, steigen aber bereits im Fläming aus. Kenne ich auch noch nicht, und ist sicher auch eine Reise wert. Es gibt noch viel zu erkunden. Doch bleibe ich erstmal auf dem Elberadweg, der mich bis Pretzsch führen soll. Von dort geht es über die Lausigker Teiche nach Bad Düben. Mein Vater will mir wieder entgegenkommen. Wenn ich ihn nicht hätte…

I start in Wittenberg – on the very first day of my vacation. I now know the RE 3 from Stralsund quite well. It’s almost empty as far as Wittenberg and super punctual. A few cyclists join me in the compartment, but get off at Fläming. I haven’t been there yet either, and it’s certainly worth a visit. There’s still a lot to explore. But for now I stay on the Elbe cycle path, which will take me to Pretzsch. From there, I cycle over the Lausigker Teiche ponds to Bad Düben. My father wants to meet me again. If I didn’t have him…

Mein Bike schlängelt sich fast selbstständig an der Elbe entlang. Muss ab und zu mal treten, zumindestens am Anfang. Die Landschaft ist abwechslungsreich, durch Auen, Wiesen, Wald. Es war auch nicht zu heiß. Wolken sorgten für etwas Abkühlung, hoffentlich nicht für Regen. Aber der Wind wurde immer stärker und ab Elster wurde es zudem noch eintönig entlang der Felder, die alle nach und nach abgeerntet werden. Traktoren ziehen eine Staubwolke hinter sich her. Hoffentlich muss ich da nicht durch. Zum Glück nicht.

My bike meanders along the Elbe almost on its own. I have to pedal from time to time, at least at the beginning. The landscape is varied, through meadows, pastures and forest. It wasn’t too hot either. Clouds provided some cooling, hopefully not rain. But the wind was getting stronger and stronger and from Elster onwards it became monotonous along the fields, which were all gradually being harvested. Tractors drag a cloud of dust behind them. I hope I don’t have to go through that. Fortunately not.

Die Wege sind gut ausgebaut, manchmal werden sie sehr schmal, oder sie gehen entlang der Bundesstraße. Bunte Blumenwiesen wechseln sich mit abgeernteten staubigen Feldern. Storchennester überall, wie sich das an der Elbe gehört. In den kleinen Ortschaften ist nicht viel los. Herbergen gibt es jedoch genügend. Brauche ich heute nicht. Ich schlafe heute zu Hause und lasse mich von meiner Mama verwöhnen. Ich bleibe auf ECO – keine Stufe höher. Ich habe Angst, dass der Akku bis Düben nicht reicht. Und mein eigener Akku? Den fülle ich an den Lausigker Teichen beim Picknick mit meinem Vater auf. Doch nein, ich werde verführt. Eine Eismanufaktur direkt an der Fähre nach Pretzsch. Lauter ältere Herrschaften sitzen davor. Alle mit E-bikes. Ich geselle mich nicht dazu, aber ich hole mir ein Eis, denn das habe ich mir nach 40 km verdient. Mein Papa tut mir jetzt ein bisschen leid. Doch ich komme daran nicht vorbei. Sorry.

The paths are well developed, sometimes they become very narrow, or they run alongside the main road. Colorful flower meadows alternate with harvested, dusty fields. Stork nests everywhere, as you would expect on the Elbe. There is not much going on in the small villages. But there are plenty of hostels. I don’t need one today. I sleep at home tonight and let my mom spoil me. I stay on ECO – no higher. I’m worried that the battery won’t last until Düben. And my own battery? I fill it up at the Lausigker ponds at a picnic with my dad. But no, I am seduced. An ice cream factory right by the ferry to Pretzsch. Lots of older people are sitting in front of it. All with e-bikes. I don’t join them, but I get myself an ice cream because I’ve earned it after 40 km. I feel a bit sorry for my dad now. But I can’t get past it. Sorry.

Und dieses Eis – meine Güte – das ist eigentlich einen eigenen Blog wert. Ich habe mir eine Kugel Honig-Rosmarin gegönnt. Whoa, war das ein Genuss!!! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so von einem Eis geschwärmt habe. Ein Gedicht! Da stand ich mit meiner Eistüte auf der Fähre. Wie kann ich dieses Eis retten???? Ich möchte diesen Geschmack in meinem Gehirn einbrennen. Und ich überlege wann ich so schnell wie möglich wieder hierher komme, zur Eismanufaktur. Eine Kugel Eis – und ich bin schon süchtig.

And this ice cream – my goodness – that’s actually worth its own blog. I treated myself to a scoop of honey rosemary. Whoa, that was a treat!!! I can’t remember the last time I raved about an ice cream like that. A poem! I was standing on the ferry with my ice cream cone. How can I save this ice cream???? I want to burn this taste into my brain. And I’m thinking about when I can get back here, to the ice cream factory, as soon as possible. One scoop of ice cream – and I’m already addicted.

Mein Vater kam mir auf dem Elberadweg entgegen. Er hat nicht an den Lausigker Teichen warten wollen. Der Weg nach Düben führte leider fast nur über Landstraße. Die Waldwege waren durch den dauerhaften Regen ziemlich matschig und löchrig. Landstraße war anstrengend. Kein Radweg! Wind von vorn! Wir glaubten eine angenehmere Variante gefunden zu haben, landeten aber vor einem Tor, das ein ehemaliges Militärgebiet abtrennte und es gab kein Durchkommen. Also: Zurück auf die Straße. Nach fast 65 km kamen wir in Bad Düben an. Abgekämpft, selbst mit E-bike. Auf den letzten Metern habe ich Turbo-Gas gegeben. Noch hatte ich einen Balken auf dem Akku. Aber kaputt ist kaputt. In der Nacht werde ich gut schlafen können.

My father came to meet me on the Elbe cycle path. He didn’t want to wait at the Lausigker ponds. Unfortunately, the route to Düben was almost exclusively on country roads. The forest paths were quite muddy and full of holes due to the constant rain. The country road was exhausting. No cycle path! Wind from the front! We thought we had found a more pleasant option, but ended up in front of a gate that separated a former military area and there was no way through. So: back on the road. After almost 65 km we arrived in Bad Düben. Exhausted, even with an e-bike. I put the pedal to the metal for the last few meters. I still had a bar on the battery. But exhausted is exhausted. I’ll be able to sleep well that night.

Und wie komme ich zurück? Die bekannte Tour an der Goitzsche entlang nach Bitterfeld. Und von dort mit der Bahn zurück nach Berlin. Mein Vater begleitete mich wieder – mein Reparaturbegleiter. Zur Abkühlung nahmen wir ein Bad in der Goitzsche. Zum ersten Mal überhaupt. Vor 40 Jahren hätte ich mir überhaupt nicht vorstellen können, in diesem See, der mal einer Mondlandschaft glich (Tagebau), zu schwimmen. Das Wasser ist sehr sauber. Also warum nicht.

And how do I get back? The well-known tour along the Goitzsche to Bitterfeld. And from there by train back to Berlin. My father accompanied me again – my repair companion. We took a dip in the Goitzsche to cool off. For the first time ever. 40 years ago, I could never have imagined swimming in this lake, which once resembled a lunar landscape (open-cast mining). The water is very clean. So why not?

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