… kommen wir am Ende der Sommerferien, kurz bevor das neue Schuljahr so richtig startet, nach Usedom. Vor ein paar Jahren haben wir uns hier ein Wochenende in Zweisamkeit gegönnt, während unsere Töchter im Trainingslager gequält wurden. Meist quartieren wir uns im Nautic Hotel in Koserow ein, haben dort ein Appartement und genießen den Wellnessbereich.…

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Alle Jahre wieder… / Every year again…

… kommen wir am Ende der Sommerferien, kurz bevor das neue Schuljahr so richtig startet, nach Usedom. Vor ein paar Jahren haben wir uns hier ein Wochenende in Zweisamkeit gegönnt, während unsere Töchter im Trainingslager gequält wurden. Meist quartieren wir uns im Nautic Hotel in Koserow ein, haben dort ein Appartement und genießen den Wellnessbereich. Manchmal leihen wir uns ein Rad und erkunden die Insel, fahren bis nach Swinemünde oder Mizdroj in Polen.

… we come to Usedom at the end of the summer vacation, just before the new school year really starts. A few years ago, we treated ourselves to a weekend of togetherness here while our daughters were tortured at training camp. We usually stay at the Nautic Hotel in Koserow, where we have an apartment and enjoy the wellness area. Sometimes we hire a bike and explore the island, going as far as Swinemünde or Mizdroj in Poland.

In diesem Jahr sind wir in Zinnowitz, im Hotel Asgard direkt an der Strandpromenade. Unser Appartement ist die Turmsuite Prinz Albrecht mit Meerblick. Schlafzimmer und Wohnzimmer mit Küchenzeile. Leider kein Balkon, aber der Clou: ein Turmzimmer mit Blick auf die Ostsee. Cool! Ich wünsche mir so ein Zimmer als Lesezimmer, Schreibzimmer zur Inspiration und mit Sessel für meine Strick-und Häkelkreationen. Ich sitze gerade hier und probiere alle drei Varianten aus. Gefährlich, ich will hier nicht wieder weg.

This year we are in Zinnowitz, in the Hotel Asgard directly on the beach promenade. Our apartment is the Prinz Albrecht tower suite with sea view. Bedroom and living room with kitchenette. Unfortunately no balcony, but the highlight: a tower room with a view of the Baltic Sea. Cool! I want a room like this as a reading room, writing room for inspiration and with an armchair for my knitting and crochet creations. I’m currently sitting here trying out all three options. Dangerous, I don’t want to leave here again.

Doch das Hotel hat auch seine Tücken und fällt unter die Kategorie Entdeckerhotel. Es hat zum Beispiel einen Moment gedauert, bis wir das WiFi Passwort herausfanden. Das Wichtigste doch überhaupt – steht doch meist gleich auf einem Aushang in der Rezeption, oder auf der Schlüsselkarte und wenn nicht dort, dann im Zimmer auf dem Tisch. Nein, hier nicht. Man muss lesen können und die Beschreibung genau studieren, bis man es unter I wie Internet findet. Jetzt muss es nur noch funktionieren. Nun ja, geht so. Aber das liegt garantiert nicht nur am Hotel. Wir sind schließlich auf einer Insel.

However, the hotel also has its pitfalls and falls into the category of discovery hotel. For example, it took us a moment to find out the WiFi password. The most important thing of all – it’s usually on a notice at reception, or on the key card and if not there, then in the room on the table. No, not here. You have to be able to read and study the description carefully until you find it under I for Internet. Now it just has to work. Well, it works. But that’s definitely not just down to the hotel. After all, we are on an island.

Die zweite Hürde: Wie bekommen wir Strom in die Küche? Überall funktionieren die Lampen und Steckdosen, nur nicht in der Küchenzeile. Für diese sollte man die Schlüsselkarte in den dafür vorgesehenen Slot stecken. Ok. Langsam verstehen wir das System. Wir bleiben nur eine Nacht. Lass uns den Blick aus dem Fenster genießen. Wasser kochen können wir auch zu Hause.

The second hurdle: How do we get electricity into the kitchen? The lights and sockets work everywhere, but not in the kitchen unit. The key card should be inserted into the slot provided for this purpose. Okay. We’re beginning to understand the system. We’re only staying one night. Let’s enjoy the view from the window. We can boil water at home.

Mitten in der Nacht jedoch als ich wach wurde, um mal die Toilette zu benutzen, erschien mir das Ganze doch etwas merkwürdig: Kein Licht, nirgendwo. Haben wir irgendetwas verstellt? Offensichtlich nicht, denn die ganze Strandpromenade war stockfinster. Nur die Sterne funkelten und das Licht vom Leuchtturm blinkte. Auf dem Flur ging nur ein Notlicht. Mir war unheimlich zumute. Stromausfall?!?! Auch in den Nachbarorten kein Lichtstrahl. Was ist hier los? Es war gruselig. Irgendwann nach einer Stunde, als ich mich etwas beruhigt hatte, ging das Licht an. Volle Dröhnung – mitten in der Nacht. Was nun wirklich los war, kann mir niemand sagen. Vielleicht habe ich mir das alles nur eingebildet?!

In the middle of the night, however, when I woke up to use the bathroom, the whole thing seemed a bit strange: no light, nowhere. Had we moved something? Obviously not, because the whole beach promenade was pitch black. Only the stars were twinkling and the light from the lighthouse was flashing. There was only an emergency light in the corridor. I felt a bit uneasy. Power cut?!?! Not a ray of light in the neighboring villages either. What’s going on here? It was creepy. Sometime after an hour, when I had calmed down a bit, the lights came on. Full blast – in the middle of the night. Nobody can tell me what was really going on. Maybe I was just imagining it all!

Der eigentliche Grund, warum wir immer wieder nach Usedom kommen, ist der Strand von Trassenheide, etwas abseits vom eigentlichen Strand direkt am Ort. Der ist gewöhnlich sehr wenig besucht. Und das liegt nicht nur daran, dass die Ferien vorbei sind, die Temperaturen nur bei 20 Grad liegen. Auch wenn es nicht so warm ist wie an den vergangenen Tagen – wir bauen dennoch unseren Windschutz auf. Zwischen den Strandburgen ist ca. 50 m Platz ist. Nur eins, zweimal kommt ein Kaffee- Eis- Imbiss – Elektrowagen angerollt. Am Sonntag kommt er gar nicht.

The real reason why we keep coming back to Usedom is the beach at Trassenheide, a little away from the actual beach right next to the village. It is usually very uncrowded. And that’s not just because the vacations are over and the temperatures are only 20 degrees. Even if it’s not as warm as the last few days, we still set up our windbreak. There is about 50 meters of space between the beach castles. Only once or twice does a coffee, ice cream and snack van roll up. On Sunday it doesn’t come at all.

Aber wir haben alles mit. Vor Abreise wurde eingekauft, ein Kartoffelsalat gezaubert und Kuchen, der abhängig macht, gebacken, Kaffee gekocht und in die XXL Thermoskanne abgefüllt, alles im Rucksack verstaut. Wir kennen uns schon aus. Der Weg durch den Dünenwald zum Strand ist ein wenig beschwerlich. Vielleicht finden deshalb so wenige Menschen hierher. Der ausgebaute Fahrradweg entlang der Küste hört in Trassenheide auf. Danach ist Schieben durch Dünensand angesagt. Oder einfach ein paar Meter weiterlaufen, den Dünenwald oder auch Hexenwald genießen, am Strandaufgang endlich Schuhe ausziehen, barfuß durch den kühlen Sand laufen und sich einfach nur freuen, für einen Moment hier sein zu dürfen. Das ist der Augenblick, auf den ich mich so sehr freue: Das Rauschen des Meeres von Weitem zu hören und endlich erblicken wir dieses Bild wie ein lebendiges Gemälde vor uns: blauer Himmel und weißer Sand rahmen die Ostsee. Zwei Fahrräder, die am Baum lehnen wie auch schon im letzten Jahr. Das erinnert mich immer wieder an meine Tochter, die mit zwei Jahren im Sand spielte und auf das Meer blickte und so glücklich seufzte: „Meine Ostsee!“

But we had everything with us. Before we left, we went shopping, conjured up a potato salad and baked an addictive cake, made coffee and poured it into the XXL thermos flask and stowed everything in our rucksacks. We already know our way around. The path through the dune forest to the beach is a little arduous. Maybe that’s why so few people come here. The well-maintained cycle path along the coast ends in Trassenheide. After that, you have to push your bike through the dune sand. Or simply walk a few meters further, enjoy the dune forest or witches‘ forest, finally take off your shoes at the beach entrance, walk barefoot through the cool sand and just be happy to be here for a moment. This is the moment I look forward to so much: hearing the sound of the sea from afar and finally seeing this picture in front of us like a living painting: blue sky and white sand framing the Baltic Sea. Two bicycles leaning against the tree, just like last year. It always reminds me of my daughter playing in the sand at the age of two, looking out to sea and sighing so happily: „My Baltic Sea!“

Wir lieben es und sagen uns jedes Jahr: Wir müssen das öfter machen. Vielleicht mit der Bahn früh morgens losfahren, am Abend wieder zurück. Für ein paar Stunden das Rauschen des Meeres genießen, den Sand, die Sonne. Eine minikurze Auszeit bevor der Alltag und Stress uns wieder überrollt.

We love it and say to ourselves every year: we have to do this more often. Maybe take the train early in the morning and return in the evening. Enjoy the sound of the sea, the sand and the sun for a few hours. A short break before everyday life and stress overtake us again.

Wir beenden unseren Ausflug wie gewohnt in Karausches Fischoase bei einem Fischimbiss. Kommen wie immer zu spät, denn auch auf Usedom herrscht Arbeitskräftemangel. Warme Küche gibt es nur bis 15 Uhr. Zum Glück schmeckt Räucherfisch auch kalt.

We end our excursion as usual at Karausche’s fish oasis for a fish snack. As always, we arrive too late, as there is a shortage of workers on Usedom too. Hot food is only available until 3pm. Fortunately, smoked fish also tastes good cold.

Völlig entspannt und glücklich fahren wir zurück nach Berlin. Bis zum nächsten Jahr, wenn wir dann wieder sagen: Das sollten wir öfter und spontaner machen. Vielleicht mit der Bahn.

We drive back to Berlin completely relaxed and happy. Until next year, when we say again: we should do this more often and more spontaneously. Maybe by train.

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