Ich bin wieder sehr früh wach. Um meine Töchter in ihrem Schönheitsschlaf nicht mit meinem Tastatur-Geklimper zu stören, habe ich mein Frühstück eine Stunde früher gebucht. Mutter bringt Opfer.
Blaue Flecke am Himmel. Etwas Sonnenschein. Der Wetterbericht verspricht nur am Vormittag Sonne, am Nachmittag wird es wieder regnen. Wir müssen umdisponieren. Erst draußen, dann drinnen.
Die Schienbeine schmerzen. Wir sollten heute definitiv mehr mit dem Bus oder Metro oder S-bahn fahren.
Unsere Rejsekort-Verantwortliche Fine sucht eine S-bahnverbindung nach Christiana heraus. Interessant – die S-bahnen in Kopenhagen. Richtig gemütlich, in Abteilen abgetrennt und es gibt sogar Ruhezonen.
Erstes Ziel: die Freistadt Christiana, auf einer Insel gelegen. Alternativenhochburg, hat ein bisschen was von Kreuzberg. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Vor Frelsers Kirche vorbei, deren Turm man besteigen kann. Die Wendeltreppe führt außen entlang. Aber um hinaufzukommen, sollte man vorher online einen Slot buchen. Wir schauen uns die Kirche von innen an – schlicht, groß und hell.
Spaziergang durch das Szeneviertel – noch nicht viel los. Es ist noch zu früh. Ein paar Stunden später hätten wir sicherlich kostenlos Grasgeruch genießen können.
Es geht weiter per Bus zum Refshaleoen Food Market. Was essen wir denn mal? Wir haben noch gar nicht richtig Hunger und bleiben bei Parmesan-French Fries. Jede eine kleine Portion. Wir sind satt. Es wird grauer. Was für eine weise Entscheidung, umzudisponieren.
Weiter zum Nationalmuseum für Kunst. Es beginnt zu regnen. Na was für ein Glück. Wir sind drinnen und durchqueren alle Ausstellungen. Nr. 1 Giacometti, ein Schweizer, Bildhauer des 20. Jahrhundert, dessen Skulpturen anfangs ziemlich klein waren.
Wir nehmen noch die alten Schinken der Holländer, Italiener, die französischen Surrealisten und Expressionisten, dänische und nordische Kunst der Moderne mit und sind sooo müde und fußlahm. Im modernen Teil des Museums gibt es eine Chilltreppe mit Blick auf den Garten. Wir kommen gar nicht richtig hoch.
Und was jetzt? Was fehlt noch? Natürlich ein Wolleparadies für die Sockenstrickerin. Skandinavier sind ja bekannt für ihre Strickkultur. Und sogar in der Galerie fanden wir einige Gemälde, auf denen strickende Menschen dargestellt sind. Also muss es doch auch dänische Wolle geben. Gibt es, allerdings zu teuer.
Wir verbringen den letzten Abend im Hotel und verfolgen die Synchron-Eislauf- WM. Heute stand Kurzprogramm an. Unser Team Berlin liegt auf dem 8. Platz. Wir drücken die Daumen für die Kür. Es ist wie früher: Immer noch ganz aufgeregt.
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