Wir fangen heute mal etwas früher an und sind um 9 Uhr am Eingang zum Bassin des Cormorans. Für die Polizei oder obrigkeitshörige Leser unter euch ist dieser Blog übrigens nichts. Lasst es einfach. Schaut euch nur die Bilder an und freut euch. Alle anderen, die mir schon lange folgen, wissen, was jetzt kommt. Ich…

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Reload am Bassin des Cormorans – Verbotene Pfade und heiße Schritte über Réunion

Wir fangen heute mal etwas früher an und sind um 9 Uhr am Eingang zum Bassin des Cormorans.

Für die Polizei oder obrigkeitshörige Leser unter euch ist dieser Blog übrigens nichts. Lasst es einfach. Schaut euch nur die Bilder an und freut euch.

Alle anderen, die mir schon lange folgen, wissen, was jetzt kommt.

Ich war vor drei Jahren schon einmal hier – heute steht also ein Reload an: Bassin des Cormorans und Cascades d’Aigrettes (Wasserfälle). Völlig unscheinbar an einer D-Straße gelegen. Der Straßenrand ist bereits gut gefüllt mit parkenden Autos.

Wenn da nicht mehrere Imbissstände wären, die allesamt gut besucht werden, sobald die Schar der wagemutigen, gesetzesbrechenden Touristen aus dem Bassin zurückkehrt, würde man gar nicht ahnen, dass sich hier eine Attraktion verbirgt. Ganze Familien mit kleinen Kindern wagen sich in die verbotene Zone, klettern über Zäune, überschreiten Grenzen – obwohl große Schilder deutlich darauf hinweisen, dass dies ein Trinkwasserschutzgebiet ist, das man nicht betreten oder in dem man nicht baden darf. Aber wer hält sich schon an Verbote?!

Wir auch nicht.

Wir klettern durch den abgerissenen Maschendrahtzaun und stehen mitten im Geschehen. Ein steiler Pfad führt hinunter zu den Wasserkanälen. Ich wollte diesmal etwas Neues ausprobieren und dachte, man könne vielleicht in die andere Richtung laufen – aber man kommt nicht weit. Nur eine recht gute Aussicht auf das Bassin und den Wasserfall.

Also wieder zurück, gemeinsam mit den Massen Richtung Wasserfall, bis ein Blechzaun den Weg versperrt. Durchklettern oder auf die andere Seite hangeln? Wir entscheiden uns für Letzteres – sah gar nicht so spektakulär aus. Selbst Kinder wurden dort hinübergelotst. Unglaublich.

Hätte ich das mit meinen eigenen Kindern gemacht? Wahrscheinlich nicht.

Wir hangeln uns also rüber, klettern um den Zaun herum und lassen uns an einem Seil hinab. Canyoning ist auch nicht anders.

Und schon stehen wir am Wasserfall. Massenweise Leute strecken ihre Füße ins Wasser. Einige wenige wagen den Sprung ins kühle Nass – wir natürlich auch. Wie angenehm! Durchgeschwitzt nach nur wenigen Kilometern. Heute ist es aber auch verdammt heiß.

Wir kommen ohne Sturz und Verletzung wieder heraus. (Vor drei Jahren habe ich mir hier an einem Stein einen blauen Fleck am Bauch geholt – der Stein war einfach im Weg!)

Am Léla-Dodo-Imbissstand erfrischen wir uns mit einer leckeren Limonade und überlegen, ob wir uns etwas zu essen mitnehmen. Doch Essen gibt es erst ab 12 Uhr – es ist gerade 11.30 Uhr. Wir warten, mit knurrendem Magen. Hier hält man sich an die Mittagszeit. Einfach früher servieren? Illegal! Ausnahmsweise hält man sich an Regeln – wenn schon der Rest sie ignoriert.

Unsere zweite kleine Tour führt durch die Savanne beim Cap Hossaye.

Ein bisschen verrückt: In der größten Mittagshitze wandern wir durch die trockenste Gegend Réunions. Kein Baum, kein Schatten weit und breit – nur Steppe. Da das Ganze doch etwas herausfordernd war, kürzen wir die Route ab, nehmen alle unsere Wasservorräte und brechen auf in die Glut der Savanne. Krass – ein Funke würde reichen, und wir stünden im Flammenmeer ohne jede Chance.

Trotz der Trockenheit merkt man schon den Frühling, der hier auf der Südhalbkugel gerade beginnt. Kleine Knospen, Blüten, etwas frisches Grün zeigen sich hier und da. Nur das Steppengras bleibt noch gelb-braun. Wir überleben dieses Abenteuer, doch unsere Füße brennen von der Hitze.

Schnell ins Kalte – ins Einkaufszentrum in Le Port. Shopping statt Strand.

Obwohl zu Hause der Winter vor der Tür steht, kaufe ich mir zwei Sommerkleider und ein Paar Sandalen. Passt!

Morgen steht wieder ein Reload-Abenteuer an: Piton de la Fournaise.

Ich habe schon die Koordinaten bekommen – was so viel heißt wie: Aufstehen um 4.30 Uhr.

Bis dahin.

Reload at the Bassin des Cormorans – Forbidden Paths and Fiery Steps on Réunion

We’re starting a bit earlier today and will be at the entrance to the Bassin des Cormorans by 9 a.m.

For the police—or any authority-loving readers among you—this blog isn’t for you. Just skip the text, look at the pictures, and enjoy.

Everyone else who’s been following me for a while already knows what’s coming next.

I was here three years ago, so today’s a reload: Bassin des Cormorans and Cascades d’Aigrettes (waterfalls). Totally inconspicuous, right off a departmental road. The roadside is already lined with parked cars.

If it weren’t for the food stalls nearby—always busy once the crowd of daring, law-breaking tourists returns from the bassin—you’d never guess that a hidden attraction lies here. Whole families with small children venture into the restricted zone, climb through fences, cross boundaries—even though big signs clearly state this is a drinking water protection area where entry and bathing are strictly forbidden. But who really follows rules anyway?!

Neither do we.

We squeeze through a torn wire fence and find ourselves right in the middle of it all. A steep path leads down to the water channels. I wanted to try something new this time and thought maybe we could go the other way—but you don’t get far. Just a pretty decent view of the bassin and the waterfall.

So back we go, joining the crowd heading toward the falls, until a sheet-metal fence blocks the way. Climb through or around it? We choose the latter—it didn’t look too wild. Even kids were being helped across. Unbelievable.

Would I have done that with my own children? Probably not.

We edge across, climb around the fence, and lower ourselves down with the help of a rope. Honestly, canyoning isn’t much different.

We make it out without a fall or injury. (Three years ago, I got a blue bruise on my stomach from a rock that just happened to be in the way!)

And there we are—at the waterfall. Crowds have their feet in the water, a few brave souls take the plunge into the cool pool. Us too. So refreshing! Sweaty after just a few kilometers—and today’s brutally hot.

At the Léla Dodo snack stand, we cool off with a delicious lemonade and debate whether to grab something to eat. But food isn’t served until noon—it’s 11:30 a.m. We wait, stomachs growling. Here, they stick to the lunchtime rules. Serving food early? Illegal! For once, people follow regulations—since no one else seems to.

Our second little tour takes us through the savanna near Cap Hossaye.

A bit crazy, really—hiking in Réunion’s driest area during the blazing midday heat. No trees, no shade, just open steppe. Since that turned out to be quite a challenge, we shortened the route, took all our water, and set off into the blazing savanna. Intense—one spark and we’d be standing in a sea of flames with no way out.

Even though everything looks dry, you can sense spring coming to this side of the Indian Ocean. Small buds, blossoms, a hint of green here and there. Only the grass remains yellow-brown. We survived the adventure, though our feet burned from the heat.

Quickly to something cool—the shopping mall in Le Port. Shopping instead of the beach.

Even though winter’s waiting back home, I buy two summer dresses and a pair of sandals. Perfect.

Tomorrow brings another reload adventure: Piton de la Fournaise.

I’ve already received the coordinates—which basically means: up at 4:30 a.m.

Until then.

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